Quelle: Push Hard PR

Bjørnson im Interview über Techno, das ADE und sein Release auf KDRaw

Zwischen Stuttgart und Bodensee ist DJ und Produzent Bjørnson beheimatet und schweißt hier unaufhörlich an treibenden Techno Tracks und kontinuierlich ein schweißtreibenden Mixen im Rahmen seines Podcasts. Der im Oktober 2021 gestartete bjoernsonmusic-Podcast ist seinem Tastemaker-Status treu und enthält eine zeitgenössische Auswahl seiner bevorzugten neuen Techno-Veröffentlichungen, die mit seinen eigenen Produktionen verflochten sind. bjoernsonmusic ist über diverse Portlae verfügbar und hat bereits über 5.000 Zuhörer pro Monat erreicht.

Und auch die Umtriebigkeit im Studio zahlt sich aus. Mit einer wachsenden Diskographie, sowie zahlreichen steht Bjørnsons Aufstieg zu globaler Anerkennung unmittelbar bevor und ist wohlverdient. Nach seiner jüngsten Single „Excess“, welche auf dem bekannten Technolabel KD Raw erschien, blickt Bjørnson mit uns gemeinsam im Interview auf einen weiteren Höhepunkt in seiner Karriere. Frisch zurück vom Amsterdam Dance Event haben wir uns mit Bjørnson unterhalten.

„Excess“ heißt Deine aktuelle Nummer auf KDRaw, welche wir auch hier besprochen haben. An welchen Moment im Studio bei der Entstehung kannst Du Dich besonders erinnern?

Der Track ist entstanden, während ich eine Producing Masterclass von Wehbba absolviert habe. Das ging eigentlich recht schnell und unspektakulär von statten. Was eigentlich viel mehr in Erinnerung geblieben ist, war der Tag an dem sich Kaiserdisco bei mir gemeldet haben. Damit hatte ich niemals gerechnet. Ich hatte den Track eigentlich vorrangig als Promo und ohne große Erwartungen weggeschickt. Umso erfreuter war ich, dass die Jungs den Track Release wollten.

Techno ist nicht nur Musik sondern auch ein Lebensgefühl – wie ist das bei Dir?

Ja es ist ein absolutes Lebensgefühl. Bei mir zwar erst eher seit kurzem, aber es ist definitiv so. Bis vor Corona war Techno bei mir eher Nebensache und auch etwas, was sich in der Gegend wo ich herkomme, nicht so richtig ausleben lässt. Bei mir im Dorf bin ich irgendwie der einzige „Technodepp“, wenn man das so sagen kann.

Aber 2020 habe ich mich, nach dem absolvieren des EMP-Kurses am SINEE Institut in Köln, und vielem positivem Feedback dazu entschlossen meinen Fokus voll und ganz auf die Musik zu legen. Das hat in meinem Umfeld für viel Unverständnis und auch Gespött gesorgt, aber meine Familie und auch einige etablierte Artists unterstützen mich bei meinen Plänen. Seitdem hab ich eigentlich 24/7 nur Techno im Kopf.

Die Club- und Festival-Landschaft ist durch die Pandemie ganz schön ins Wanken geraten. Wie blickst Du in die nächsten Monate?

Ja das stimmt. Und es ist auch schwer zu sagen, wie es vor allem in Deutschland weitergeht. Ich komme grad von der ADE zurück und da war nichts davon zu spüren. Ich war im Frühsommer auch auf dem SONAR in Barcelona und den Sommer über in den USA. In keinem der Länder hat man noch etwas von Corona gemerkt. Weder bei den Menschen, noch bei den Medien. Vielleicht hier und da mal noch jemand mit Maske aber das wars auch schon. Es werden dort auch gar keine Zahlen mehr erfasst.

Es scheint als hätte man um uns herum deutlich besser gelernt mit der Situation umzugehen. Ich glaube bei uns steckt noch zu viel Panik dahinter, und viele haben vielleicht auch noch nicht begriffen, dass es auch Dinge gibt, die der Mensch nicht zu 100% beherrschen kann. Wir werden damit leben müssen. Es wird nicht mehr weggehen. Es ist schwierig vorher zu sagen wie es weitergeht.

Da in Deutschland gefühlt keine Aufarbeitung und keine Evaluation stattfindet, sondern nur von härteren Maßnahmen gesprochen wird. Wenn ich ehrlich bin, bin wirklich skeptisch, ob wir in einen Winter ohne eingeschränkten Clubbetrieb gehen. Und ich glaube das wäre der Todesstoß für viele Betriebe in der breiten Kulturlandschaft.

Vor allem weil diese ja zusätzlich auch unter dem Personalmangel und den deutlich gestiegenen Kosten zu leiden haben. Trotzdem habe ich die Hoffnung, dass wir das ganze irgendwann hinter uns lassen können. Wenn nicht in diesem Jahr, dann vielleicht im nächsten.

Dein regelmäßiger Podcast auf Soundcloud hat mittlerweile über ein Dutzend Folgen – brauchst Du ein bestimmtes Setting oder Stimmung um die Mixe zu recorden?

Nein, eigentlich nicht. Das Setup steht immer bereit in meinem Studio. Und Lust aufzulegen hab ich sowieso immer. Wenn möglich nehme ich auch ein Set, dass ich bei einem Gig aufgenommen hab. Das sind meist die besseren Podcasts, da diese unter deutlich mehr emotionalem Einfluss stehen. Das ist nicht wirklich verwunderlich, ist es doch ein großer unterschied im Club mit vielen Leuten zu feiern, oder allein im Studio zu stehen :D.

Und wie gehst Du grundsätzlich an einen Mix – wie bleibt Deine Trackauswahl frisch?

Bei der Trackauswahl achte ich auf eine Mischung aus aktuell erschienen Tracks, die ich mag, aus Promos, die ich von Kollegen bekomme und aus meinen eigenen Tracks (meistens noch im unveröffentlichten Zustand). Mir ist es wichtig, dass die Tracks treiben aber dennoch auch melodische Aspekte aufweisen. Sei es in Form von Breaks, oder auch in hypnotischen Synthlines.

Ich fühle mich beim Peaktime Techno zu Hause, auch wenn der Trend gerade immer mehr zum Hard Techno geht. Spielt für mich keine Rolle. Ich will das machen, was mir gefällt und mir Gänsehautmomente verschafft. Denn das ist das ultimative Musik körperlich zu fühlen.

Was geht bei Dir in nächster Zeit – bist Du schon wieder im Studio aktiv?

Bislang gibts noch nichts Konkretes zu vermelden. Ich verbringe jede freie Minute im Studio und hab einige Tracks liegen, die ich gegen Ende des Jahres als Demos verschicken werde, um für nächstes Jahr release-technisch noch besser aufgestellt zu sein. Vielen Dank! Nichts zu danken! Ich danke euch für euer Interesse!

Bjørnson findet ihr im Netz unter:

Quelle: Push Hard PR