Die 31 Sekunden Revolution – Analogsoul & ihr Statement zum Streaming

Über 2 Billionen Musikstücke wurden im Jahr 2015 über das Netz gestreamt und auch 2016 wird sich die Zahl gestreamter Musik wieder vervielfachen. Streaming ist längst der wichtigste Verbreitungsweg von Musik. Aber was macht das eigentlich mit der Musik selbst? Bislang hat jedes Speicher­ oder Verbreitungsmedium Spuren in der Musik und im Songwriting hinterlassen. So geben zum Beispiel die unterschiedlichen Durchmesser und Abspielgeschwindigkeiten von Schallplatten immer noch die Formate vor, nach denen Musik veröffentlicht und wahrgenommen wird: Singles, EPs und schließlich Alben mit 23 Minuten Spieldauer pro Seite. Obwohl Musikproduktion schon lange nicht mehr an diese Vorgaben physischer Tonträger gebunden ist, bleiben die Formate der Popmusik überraschend stabil. Dreieinhalb Minuten Spielzeit sind nach wie vor der formale Kern von populärer Musik und Voraussetzung für eine erfolgreiche Verbreitung, egal ob im Radio oder online. Während Spotify knapp 2 Milliarden Euro Umsatz macht, verdient der Urheber eines Songs zwischen 0,2 Cent und 0,9 Cent pro Stream­-Abruf…

#31s

Das Label Analogsoul zeigt uns nun ihr Ergebnis eines Experiments sowie ihr Beitrag zur Debatte um Streaming in der Musikindustrie. Dazu hat Analogsoul ihr musikalisches Netzwerk gebeten, Stücke zu schreiben, die genau eine Sekunde länger als nötig sind, um von Spotify ausgezahlt zu werden: 31 Sekunden. Mit dieser Playlist will das Label die musikalische Seite der wirtschaftlichen Bedingungen des Streamings ausloten. #31s ist eine Vorschau darauf, welche Folgen Streaming für die Musik selbst haben kann…

Quelle: Analogsoul