Mark Dekoda im Interview

Mark Dekoda ist derzeit wohl einer der wenigen Techno-DJs, der trotz Corona noch so richtig durchstartet. Der Münchner bringt nämlich sein Debutalbum „Between Reality and Darkness“ auf den Markt und hat sich dafür besondere Dinge einfallen lassen. Zum einen verewigt er sein Werk auch physisch. Das ganze Album gibt es nämlich als CD und auch als Fanbox. In der Fanbox kriegen die Fans einiges geboten. Neben der CD nämlich auch eine Bauchtasche, Bandana (Mark Dekoda’s Markenzeichen), Autogrammkarte und Sticker. Zum anderen hat Mark auf seinem Album mit zwölf Titeln sechs Collabs mit Drumcomplex, Vanessa Sukowski, Agenturkollegen Sound & Temper, Gizmo & Mac, mit dem Ungar Droplex (mit ihm hat er schon einige Erfolge gefeiert) und Kati Winter als Sängerin gemacht. Mit ihr hat er bereits seinen erfolgreichen Track „Syndrom“ im Dezember 2019 veröffentlicht, der allein auf Spotify mittlerweile über 1,4 Millionen Klicks hat. Generell lief das Jahr eigentlich bis zu Corona sehr gut. Mit seinem soundtechnischen Wandel von Minimal zu Techno und seinem Wechsel zu Bassgeflüster Booking kam auch der große Erfolg! Sein Kalender war im Februar schon bis Dezember 2020 gefüllt, auf Spotify hat er monatlich 350.000 Hörer in 79 Ländern und hatte vor dem Lockdown noch einen Auftritt am anderen Ende der Welt auf Bali. Marks Album hat von Amazon bereits das Siegel „Bestseller“ erhalten und war mehrfach auf Platz 1 vor Scooter, Fritz Kalkbrenner oder Future Trance. Das Album gibt es jetzt als CD bei Amazon oder als Fanbox auf Rave Clothing zum vorbestellen und verschickt wird es am 31. August 2020 Digital ist das Album erst eine Woche später am 07. September erhältlich.

Mark, wie kamst du auf die Idee mit deinem Debut-Album und wie lange hast du dran gearbeitet?

Zuerst einmal vielen Dank für die Einladung zum Interview. Ich verfolge euer Portal schon sehr lange und fühle mich geehrt, nun ein Teil davon zu sein.

Die Idee zum Album hatte ich bei einem Auftritt Mitte 2019, als es zu einem Gespräch mit einem DJ-Kollegen im Backstagebereich gekommen ist, der mir die Vorteile eines Albums näher erläutert hat. Ich war fasziniert von diesen Möglichkeiten und habe mir am nächsten Tag direkt ein Konzept überlegt, wie ich das Ganze in die Tat umsetzen könnte. Man kann sich das so vorstellen wie ein Puzzle: Viele einzelne Teile, die erst einmal zusammengeführt werden müssen.

Du machst ja seit fast zehn Jahren Musik. Warum hast du so spät erst die Idee mit deinem Album gehabt?

Ich habe mich in dieser Zeit immer mehr auf das Handwerk eines DJs konzentriert. Auch wenn meine Karriere als Produzent begonnen hat, standen immer die Wochenenden im Fokus. Als schließlich der Zeitpunkt gekommen war, wo ich von meinen Auftritten leben konnte, fehlte mir auch einfach die Zeit. Ich habe mich eher auf Single Releases und EP’s konzentriert, weil die Kombination einfach zeitlich und erfolgstechnisch im perfekten Einklang war. Das Thema Album stand für mich, aus diesen Gründen, nie richtig zur Debatte.

Sag uns etwas zum Cover und zum Album-Titel „Between Reality and Darkness“…Passt ja auch gut zu deinem Jahr. Vor Corona und während Corona, oder?

Mit der aktuellen Situation hat das Ganze eher weniger zu tun. Klar hatte man die letzten Monate um einiges mehr Zeit, aber die Idee zum Titel und zum Cover entstand schon weit vorher.
Ich habe im Inneren des Albums etwas zum lesen anfertigen lassen, in diesem 8-Seitigen Booklet habe ich sehr persönliche Worte finden können. 
Um die Frage mit dem Titel beantworten zu können. Dies sollte auch nur dort zu lesen sein.
Zum Cover kann ich folgendes sagen: Zu sehen ist eine Gestalt in einer Kapuze, zugehend auf einen düsteren Baum in Gestalt eines Totenkopfes. Dies Symbolisiert den Gang von der Realität in die Dunkelheit und soll das komplette Konzept des Albums widerspiegeln. Die Zeichnung kam von einem Künstler aus Indonesien und die vollendete Grafik von Alexander Nees, einen mittlerweile guten Freund.

Du warst früher für deinen Minimal-Sound bekannt. Jetzt hast du aber ein Techno-Album produziert, warum genau der Wandel?

Ich habe damals mit Minimal viele Erfolge verzeichnen können, aber Techno war für mich schon immer etwas ganz Besonderes. Ich wollte etwas Neues ausprobieren und als die ersten Techno Nummern von mir gleich in den Beatport-Charts gelandet sind und ich Millionen von Streams auf Spotify verzeichnen konnten, habe ich mich für dieses Genre auf meinem Album entschieden. Meinem Stil bin ich aber immer treu geblieben und das kann man auf dem Album auch gut heraushören. Ich will nicht klingen wie jemand anderes, ich möchte mit meiner Musik eine Geschichte erzählen, meine ganz persönliche.

Deine Fans scheint das nicht zu stören, denn sie supporten dich trotzdem. Im Vorverkauf hast du bereits das „Bestseller“-Siegel von Amazon erhalten und warst mehrfach auf Platz 1 vor Scooter, Fritz Kalkbrenner und Future Trance. Ist da was bei dir abgefallen?

Ganz im Gegenteil! Klar, gab es die ein oder anderen verwunderten Kommentare auf meinen Genre-Wechsel, aber selbst diese waren keine negativen. Wie gesagt, meinem inneren Kern bin ich immer treu geblieben und das wird sich so schnell auch nicht ändern. Über die Platzierungen und die Verifizierung als Bestseller auf Amazon bin ich mega happy! Erneut haben sich meine Hörer als absolut treue Gemeinde geoutet und über diese Fans bin ich unendlich dankbar, mehr als über jede Platzierung oder Auszeichnung.

Von den zwölf Titeln sind sechs Collabs, warum so viele und warum genau diese Partner?

Jeder dieser sechs Künstler, bringt seine ganz spezielle und einzigartige Note in das Projekt mit und es hat sich im Laufe der vergangenen Arbeit bewiesen, dass ich mit meinem Gefühl völlig richtig lag. Es handelt sich bei allen Produzenten um Freunde, die ich im Laufe meiner Karriere kennen und lieben gelernt habe. Aber eine Person möchte ich besonders hervorheben: Droplex. Er ist für mich nicht nur ein ganz besonderer Mensch, sondern auch ein Vorbild! Ohne ihn hätte ich es auch vermutlich nicht so weit gebracht.

Welche Nummer bedeutet dir am meisten und warum?



Jeder Track auf dem Album hat für mich seine individuelle Bedeutung. Direkt könnte ich nicht sagen, welcher mir am meisten bedeutet.

Wie kam dir die Idee mit einer Fanbox?

Ich wollte, zusätzlich zur CD, meinen Fans noch etwas ganz Besonderes mitgeben. Die CD mit dem Booklet ist schon sehr persönlich geworden, aber die Box hat noch einmal eine explizite Unverwechselbarkeit. Über den Inhalt der Box, habe ich mir viele Wochen den Kopf zerbrochen, aber mit einer Bauchtasche, CD, Autogrammkarte, Bandana und dem RAVE Sticker-Set, endlich den passenden Inhalt gefunden. Zusammen mit Marcel von RAVE-Clothing und meiner Agentur Bassgeflüster Booking konnte ich das Ganze dann endlich realisieren.

Wie war es für dich, als du die Fanbox das erste Mal in deinen eigenen Händen hattest?

Ich hatte für einen kurzen Moment Tränen in den Augen.

Ist es für einen Künstler nicht auch irgendwie sehr schade, wegen Corona dieses Lebenswerk nicht auch im Club spielen zu können?

Selbstverständlich ist es schade, aber geteiltes Leid ist bekanntlich halbes Leid. Wir sitzen alle gemeinsam im selben Boot und mein Team von Bassgeflüster gibt mir schon sehr viel Kraft! Generell bin ich allen meinen Leuten sehr Dankbar und die Zeit in der Pandemie, vergeht zusammen wie im Flug. Ich hatte sogar die Möglichkeit, vor kurzem im Space Monki Zürich einige Lieder aus meinem Album, vor tanzenden Publikum spielen zu dürfen und das Feedback war einfach atemberaubend. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Marco, Michelle und Robert vom Space Monki.

Generell wäre dein Jahr 2020 ja sehr krass geworden. Voller Kalender, große Festivals, Auslandsgigs und dann noch dein Debut-Album…Wie schaffst du das zu verdauen?

Mit sehr viel positiven Gedankengut. Aus etwas Schlechtem, folgt immer etwas Gutes!

Was hast du in Zukunft mit deinem Album für Ziele und mit deiner Musik noch vor?

Ich will einfach mit meiner Musik so viele Menschen wie möglich glücklich machen und mich stetig weiterentwickeln. Das habe ich von meinen Eltern immer beigebracht bekommen: „Lerne aus den Fehlern in der Vergangenheit und benutze das gelernte als Waffe für die Zukunft“. Mit dieser Strategie bin ich immer sehr gut gefahren. Ansonsten möchte ich meinen Traumberuf noch lange ausüben dürfen, denn Corona hat uns gezeigt, dass gemeinsames Tanzen und ausgelassenes Feiern leider keine Selbstverständlichkeit ist. Vielleicht werden wir ja, nach der Pandemie, alle anfangen, das feiern intensiver zu genießen als wir es sonst immer gemacht haben.

Mark Dekoda findet ihr auch im Netz:

Booking Mark Dekoda:

Quelle: Berthold Bass | Bassgeflüster Booking