Sven Väth in the Mix: The Sound of the Thirteenth Season

Bereits zum 13. Mal beschallte Cocoon die Balearen-Insel und in den letzten Jahren hat sich Ibiza dabei zu einem der Zentren moderner elektronischer Tanzmusik entwickelt, eine Schlüsselfigur dabei ist zweifelsohne Sven Väth. Die Mittelmeerinsel und er haben es zusammen schon weit gebracht. Bereits als Jugendlicher erlebte er die flamboyante Atmosphäre des Nachtlebens auf der Insel und wurde in Dimensionen des Vergnügens katapultiert, wie er sie in seiner Heimatstadt Frankfurt so noch nicht gesehen hatte. 1999 entschied sich Väth, etwas von der Energie und Inspiration, die er von der felsigen Insel mit dieser einzigartigen Atmosphäre bekommen hatte, zurückzugeben. Immer den Blick auf qualitativ hochwertige Musik gerichtet, hat Väth eine neue Art der Partyerfahrung etabliert, indem er eine Reihe passionierter Musiker und Aktivisten um sich geschart hat – und dieses Cocoon-Ibiza-Abenteuer findet im Jahr 2012 bereits zum 13. Mal statt! Als Zeremonienmeister lädt sich Sven Väth immer einen Mix aus langjährigen Begleitern und aufstrebenden Talenten ein, als DJ wiederum scannt er sich mit schlafwandlerischer Sicherheit durch eine riesige Menge neuer Musik. Er hat dabei schon so manchen akustischen Schatz ausgegraben und diesem in der von ihm geschaffenen perfekten Umgebung zu voller Entfaltung seines Potentials verholfen. Mit Sven Väth in the Mix: The Sound of the Thirteenth Season könnt ihr die Ibiza-Saison nocheinmal akustisch durch die Ohren gehen lassen…

Die 13. Saison wird mit Thomas Hoffdings vielversprechender Stimme eröffnet, subtil arrangiert von Terranova und von Adam Port überarbeitet. Die Grooves des jungen Produzenten wAFF sind danach stabiler und anspruchsvoller, die erotische Frauenstimme lockt uns tiefer und tiefer in den Cocoon hinein und bringt die emotionale Dichte dieses klassischen New York House so richtig zur Geltung. Aber niemand schafft es, die Kräfte das Basses so rückhaltlos zu entfesseln wie der Berliner WK7, der das Set in eine technoidere Richtung rückt. Die Tumulte auf der Tanzfläche werden dann von Margots mäanderndem Acid-Track vorweggenommen und die Tuff CIty Kids schieben das Ganze mit ihren bemerkenswert anspruchsvollen Akkorden nochmal so richtig an. Die einzigartigen Soul-Grooves von Octave One betonen danach einmal mehr die zügellose Kraft der Synthesizer und Ben Sims raffiniert-glatte Sounds bändigen die Aufregung des Hörers etwas, während mysteriöse Piepstöne über der Tanzfläche schweben, als wären sie eine akustische Skulptur. Sam Paganini geht sogar noch weiter in diese Richtung und überrascht die Tanzenden mit Sounds aus einer anderen Galaxie. An dieser Stelle käme wohl normalerweise dann der riesige Breakdown, der die Crowd vollkommen um den Verstand bringt. Nicht so bei Väth. Er verschmilzt Tracks von Sawlin, P.A.S. und Exercise One und komponiert so eine sehr kraftvolle Sequenz: sich immer weiter steigernd, gleichzeitig aber vollkommen gefasst, reicht dieser Teil weit über das hinaus, was sich mit dem normalen Vokabular des Peaktime-Techno beschreiben lässt. Schließlich löst sich das erste Set in den Tribal-Grooves von Silent Servant und der poetischen Klangwelt Ray Kajiokas auf und kommt zum Ende.

Die zweite CD beginnt völlig anders: mit süßen House-Sounds von Makam, unschuldig und doch voller Andeutungen. Die Anziehungskraft und Grazie des Dixon-Edits von Romanthonys Klassiker „The Wanderer“ zieht die tanzende Menge dann vollkommen in ihren Bann, und mit &MEs irritierenden Alien-Sounds wird dann der ideale Kontrapunkt dazu gesetzt. Julien Bracht fordert die Crowd mit Broken Beats und verführt sie gleichzeitig mit einer sehnsuchtsvollen Vocal-Linie. Die Einfachheit der hypnotisierenden Melodie von Alejandro Mosso entwaffnet den Dancefloor schließlich komplett. Die mitunter etwas schwer greifbaren elektronischen Sounds eines Lawrence ergießen sich auf die Tänzer wie ein Mittsommerregen. Der rumänische Cocoon-Hero Rhadoo tritt dann etwas auf die Bremse und versetzt den Dancefloor in eine unwiderstehliche Bewegung. Wie nur wenige andere Künstler, schafft es der Frankfurter Roman Flügel, die Sprache der elektronischen Tanzmusik in Frage zu stellen. Er verschmilzt Geschichte und Zukunft der House-Musik in der humorvollsten Art und Weise, die möglich ist. Etwas weg von diesem Sound bewegt sich dann der britische Musik-Querdenker Four Tet und schlägt damit einen ziemlich anspruchsvollen Ton an. Die schweren, basslastigen Akkorde von Four Tet gehen danach in Uners vielschichtigen und transparenten House über, aus dem Sonne und Licht nur so herausstrahlen. Gathaspar vereint die unterschiedlichen Energien in einer alles durchdringenden Soundlandschaft. Soy Mustafa und John Tejada haben das letzte Wort und nehmen den Dancefloor durch ihre jenseitige Gelassenheit mit auf die Reise in eine andere Welt. Am Ende ist die Musik nur ein Teil des Abenteuers. Sven Väth schafft es, eine einzigartige Beziehung zu seiner Crowd herzustellen und führt uns durch Erfahrungen wie kein Anderer. Erhältlich ist „Sven Väth in the Mix: The Sound of the Thirteenth Season“ ab den 12. November 2012 auf DVD und als Download.

Sven Väth in the Mix: The Sound of the Thirteenth Season

Label: Cocoon Recordings | CORMIX042
Release: 12.11.2012
Tracks:

CD 1
1. Terranova – Question Mark feat. Thomas Hoffding (Adam Port Remix)
2. wAFF – Jo Johnson
3. WK7 – Do It Yourself
4. Margot – Liuff Settanta
5. Tuff City Kids – SFS
6. Octave One – The Greater Good (P.A.S. Remix)
7. Ben Sims – Straight from Bolivia
8. Sam Paganini – Prisma
9. Sawlin – Datamen Working
10. Planetary Assault Systems – Black Tea
11. Exercise One – Top Score (Stop Thinking!)
12. Silent Servant – Mad Youth
13. Ray Kajioka – Thrill

CD 2
1. Makam – Images
2. Romanthony – The Wanderer (Dixon Edit)
3. &ME – Everlesss
4. Julien Bracht – Grace
5. Alejandro Mosso – Cashmere
6. Lawrence – Etoile Du Midi
7. Rhadoo – Geemac
8. Roman Flügel – Cookie Dust
9. Four Tet – Ocoras
10. Uner – Sol
11. Gathaspar – She’s Not From Here
12. Soy Mustafa – The Return of the Anunnaki (John Tejada Remix)