Quelle: Push Hard PR

Jerry Spoon im Interview

Jerry Spoon ist ein Schweizer Produzent elektronischer Musik, Toningenieur und Inhaber des Studio Voisier. Sein musikalischer Output reicht von melodischem, organischem House bis hin zu organischem Downtempo und Slow House. Veröffentlichungen auf Labels wie WAYU Records, Pipe & Pochet und Cafe de Anatolia ebnen den Weg für den talentierten Produzenten, der seine ausgewählten Tracks aus der schönen Schweiz in die Welt entlässt. Jerry Spoon begann 2010 seine freiberufliche Karriere als Soundproduzent und veröffentlichte mehrere Soloprojekte mit akustischen Klängen. Ab 2015 begann er mit elektronischer Musik mit einem experimentellen Stil zu einem mehr und mehr selbstbestimmten vorgegebenen Sound. Kein Zweifel – sein unverkennbarer Stil bewegt Menschen auf der ganzen Welt, und so ist es keine Überraschung, dass seine drei meistgehörten Veröffentlichungen allein auf Spotify mehr als eine Million Streams haben.

Die Musikindustrie ist ja nicht erst seit der Corona Krise im Wandel. Wie kommst Du als Artist mit dem schnelllebigen Business zurecht?
Ich finde es wichtig mit der Zeit zu gehen, Strukturen zu hinterfragen Traditionen im Herzen halten, aber man darf auch mal loslassen. Als Musiker hat man viel Konkurrenz, Täglich sollen über 60’000 neue Songs auf Spotify erscheinen, hier sich dauerhaft zu etablieren und eine fanbase aufzubauen ist echt schwierig. Ich denke ich komme einigermassen gut damit zurecht, weil ich zwar mit dem Strom schwimme, jedoch mich bemühe so hoch als möglich zu springen, so dass ich am Ende des Tages vielleicht doch ein echter Fang für jemanden bin.

Man könnte glauben, einige Artists investieren mehr Zeit in Social Media als für ihre Produktionen. Wo setzt Du Deine Schwerpunkte?
Seit ich «muss» ist social media posting echt anstrengend geworden, ich bin wohl nicht so der super Influencer, das machen andere in meiner Producer Bubble teils wesentlich besser. Ich gebe aber zu, wenn’s dann darum geht, einen release zu promoten; klassische «Labelwork», das mache ich dann wiederum sehr gerne! Ich wünschte jedoch ich hätte mehr Zeit um zu Produzieren und würde den Schwerpunkt ganz klar dort darauf legen. Teilweise erlaubt es mit eine Woche nur 8h zu produzieren. Manchmal hätte ich mehr Zeit, aber diese muss ich dann doch oftmals meiner Erholung vom Arbeits-Alltag widmen.

Gibt es für Dich denn im Studio technische Herausforderungen, die Du bewusst ausreizt?
Gute Frage, meine arme Mühle reize ich zurzeit sehr aus. Sie machts wohl auch nicht mehr lange. Ich bearbeite teils 120 Spuren gleichzeitig auf Ableton live, ohne diese zu bouncen.
Die Plugins werden immer besser, brauchen aber auch teils immer mehr Ressourcen; CPU overload. Von daher gibt’s wohl bald ein neuer Rechner.

Welchen Stellenwert hat elektronische Musik in Deinem Leben und was würdest Du wohl ohne sie machen?
Das ist so ein bisschen ein Fun-Fact von mir; ich höre privat eigentlich fast ausschliesslich nur Pop / Radio Musik. Elektronische Musik die in meine Richtung geht, kann ich einfach nicht mehr hören, mein Hirn schaltet sofort auf Produktion um und analysiert einfach alles. Das kann echt anstrengend sein. Ich kann Musik so gar nicht mehr richtig geniessen. Da ich aber keine Pop Musik produziere, entspannt mich diese Musik eher. Oftmals geniesse ich jedoch auch einfach nur die Stille und bin froh um garkeinen akustischen Input, weil ständiger Lärm doch schon sehr zu einem Stresspegel beitragen kann. Kürzlich habe ich mir noise cancelling Kopfhörer gegönnt – schon echt nice! Aber um auf die Frag zurück zu kommen, würde ich sagen zwischen 1 und 3. Also quasi schon mega wichtig, so dass ich mich zeitweise bewusst davon abgrenzen muss. Ich denke auch das hilf mir die Objektivität und meinen Verstand nicht zu verlieren.

Zu Deinen erfolgreichsten Tracks auf Spotify zählen The Sun, Organic City, Desert Tales und Helm Jamil. Welcher Track liegt Dir sonst noch besonders am Herzen, der es aber nicht in die Top Tracks geschafft hat?
Wasted Hope – es ist einer meiner ersten Tracks als Jerry Spoon, er ist ein sehr minimalistischer Track, aber die Stimme meiner Freundin haucht dem ganzen etwas Leben ein.

Wie gestalten sich die nächsten Monate für Dich?
Ganz ehrlich? Es wird wohl sehr stressig. Ich habe ein Ziel wo ich hinarbeite und das ich bald erreichen möchte, bis dahin will ich aber mit Jerry Spoon weiterhin Vollgas geben.

Und was steht ganz oben auf Deiner Bucket List für das Jahr 2022?
1-2 Grössere Labels werde ich noch anzusteuern und noch ein Release der noch vor dem Sommer auf meinem eigenem Label kommt. Danach will ich mich produktionstechnisch autark machen.

Jerry Spoon findet ihr im Netz unter:

Quelle: Push Hard PR