Quelle: Yves Murasca

Interview mit Yves Murasca: 10 Jahre Déepalma Records

Zum 10-jährigen Jubiläum des renommierten Musiklabels Déepalma, das für seine melodischen Deep-House-Klänge bekannt ist, hatte die Technoszene die einzigartige Gelegenheit, ein exklusives Interview mit dem Labelchef Yves Murasca zu führen. In dieser spannenden Unterhaltung gibt Yves Murasca uns einen tiefen Einblick in die Anfänge von Déepalma und teilt seine inspirierende Geschichte, die zur Gründung des Labels führte. Als einflussreiche Persönlichkeit in der elektronischen Musikszene lässt uns Yves Murasca an seinen Motivationen und Visionen teilhaben, die ihn dazu angetrieben haben, Déepalma ins Leben zu rufen. Tauchen Sie ein in die Welt von Déepalma und erfahren Sie aus erster Hand, wie dieses einzigartige Label entstanden ist und welchen Einfluss es in den vergangenen 10 Jahren auf die Technoszene hatte.

  1. Was war die erste Veröffentlichung auf Déepalma Records?
    Das war ‚With You’ von dem in Madrid und Ibiza lebenden DJ und Produzenten Nebu Mitte. Ich arbeitete bereits bei einem der früheren Labels mit ihm zusammen und sein Demo ‚With You’ kam gerade während der Déepalma-Planung herein. Das Vocal stammt von der spanischen Sängerin Jaselle, einer Freundin des Künstlers. Der Track hat mich sofort gepackt. Deshalb haben wir ihn zum ersten Release auf Déepalma gemacht.
  2. Welche drei Single Releases auf Déepalma sind Deiner Meinung, die drei wichtigsten?
    Es ist schwer, nur drei Single Releases auszuwählen, weil so viele Releases für uns eine Bedeutung haben. Aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich sagen, dass „Es Vedra“ von Gabriel & Castellon und „Kalura“ von Rosario Galati & mir selbst inklusive Gorge Remix auf Déepalma Records zu den wichtigsten zählen. Und „Throw the Dice“ von Sebb Junior und Sammy Deuce auf Déepalma Soul. Diese Tracks haben eine enorme Resonanz bekommen und das Profil der Labels weiter gestärkt. „Es Vedra“ war zum Beispiel auf dem Tomorrowland Mix von Robin Schulz vertreten, erhielt dadurch unglaublich große Aufmerksamkeit. „Kalura“ war fast ein Jahr in den Beatport Charts und hat Déepalma zu einem neuen Standing auch bei Club-DJs verholfen. „Throw the Dice“ war ein Door opener für weitere Signings cooler Künstler auf Déepalma Soul, da Sebb Junior ein sehr angesehener Produzent im klassischeren House-Genre ist. Auch wenn diese drei nicht die Umsatzstärksten waren, haben sie doch enorm geholfen, die Außenwahrnehmung der Marke Déepalma voranzubringen.
  3. Wie hat sich Déepalma Records im Laufe der Jahre entwickelt?
    Ich würde sagen, das Label ist vom Sound her cooler und clubbiger geworden. Die ersten Jahre waren sehr geprägt von Nu-Disco mit vielen Vocals und langsameren Beats. So einen Sound bringen wir eigentlich nur noch auf unseren Compilations im Beach Mix. Teilweise noch als Singles auf unseren Sublabels Déepalma Soul oder Follow The Palms, aber nicht mehr auf dem Hauptlabel Déepalma Records. Diese Weiterentwicklung war auch echt wichtig, da Du mit dem früheren Sound keine Club-Events bespielen kannst. Das war eher Sound für die Beach-Playlist. Mittlerweile würde ich unseren Sound als eine Mischung aus Deep House, Progressive House und Organic House bezeichnen. Déepalma in eine einzige Genre-Schublade zu pressen geht nicht. Dazu ist der Sound unserer Künstler zu unterschiedlich.
  4. Die Déepalma Compilations werden weltweit gefeiert. Was ist das Erfolgsgeheimnis dahinter?
    Wir legen extrem viel Wert auf die Auswahl der Titel und der Künstler. Jeder Track wird genau durchdacht. Fülltitel gibt es bei uns nicht. Dabei zählt zum einen natürlich der musikalische Inhalt und seine klangliche Qualität, zum anderen wie er in den Flow passt. Unsere Fans scheinen jedenfalls unsere akribische Arbeit bei jeder Compilationzusammenstellung und auch beim Mixing zu spüren. Die Verkaufszahlen haben sich entgegen dem Markttrend mit fallenden Zahlen bei CD und Download stetig gesteigert.
  5. Welchen Künstler willst Du in Zukunft noch mal auf Déepalma Records oder der Compilation-Reihe haben?
    Ein Künstler, der wirklich schwierig zu bekommen ist, ist Solomun. Die Freigabe-Politik ist sehr hart und gerade bei ihm ist es jetzt wieder passiert, dass wir einen Titel nicht lizenzieren konnten, den ich so gerne dabei gehabt hätte. Ich will jetzt hier den Titelnamen nicht nennen, weil die Suche nach Tracks ein bisschen so ist wie eine Schatzsuche. Da will ich keine Konkurrenten drauf bringen. Der Titel ist aber einer meiner Favoriten, da er genau meine Vorstellung des Déepalma-Sounds verkörpert. Ich hoffe, wir bekommen ihn vielleicht für eine zukünftige Kopplung frei. Auf der aktuellen Compilation haben wir deshalb auch nur einen Solomun-Remix von einer Nummer eines anderen Künstlers. Aber leider keine Single von Solomun selbst.

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Quelle: Berlinièros