Quelle: Yann Rabanier

Carbonized von Vitalic

Der französische Techno-Produzent und Live-Act Vitalic hatte sich mit seinen Alben „OK Cowboy“, „Flashmob“ und „Voyager“, sowie mit Remixes für The Hacker, Daft Punk oder Björk an die Spitze der französischen Electro-Avantgarde gespielt. Mit dem 2017 veröffentlichten, vierten Album „Voyager“, einer köstlichen Burnbabyburn-Disco-Reise, gefüllt mit unwiderstehlichen, kosmischen Vibes bestätigte er auch definitiv seinen Status als eines der emblematischsten Mitglieder des berühmten French Touch, als ein Produzent, der sich ständig neu erfindet, der in der Lage ist, Techno, Rock, Disco, Pop und Punk mit gleicher Energie zu mischen, den Geist zu erweitern. Und doch ist Vitalic viel mehr als nur die Summe seiner Studioalben – von Beginn seiner Karriere an hat er seine Liebe zu elektronischen Liveshows unter Beweis gestellt, ein Genre, das er (in gleicher Weise wie z.B. Etienne de Crécy, Daft Punk und Justice) durch seine elektrisierenden, fast psychedelischen Konzerte voller digitaler Pyrotechnik und Laserschlachten legitimiert hat, die das Publikum atemlos, ekstatisch und erschöpft zurücklassen. Obwohl Vitalic seit der Veröffentlichung von „Voyager“ und der darauf folgenden ausgedehnten Tour extrem produktiv war, hat er sich nicht auf seinen Lorbeeren ausgeruht. Neben der Wiederbelebung des Dima-Alter-Egos, mit dem er damals Aufmerksamkeit erregte, remixte er auch die französische Pop-Gottheit Etienne Daho, verpasste Louisahhh ein wildes Techno-Makeover und gründete mit Rebeka Warrior (ehemals Teil von Sexy Sushi) Kompromat, eine erhabene Hommage an DAF und EBM (Electronic Body Music), gesungen auf Deutsch.

Eingesperrt und beurlaubt durch die Pandemie kehrte Vitalic zu seinen Synthesizern und Beatboxen zurück und kündigt nun für den 15. Oktober 2021 sein fünftes Album „DISSIDÆNCE“ (Episode 1) an. Das Album soll die soziale und politische Wut der globalen Pandemie übersetzen und wird in zwei Episoden erscheinen.

„Mehr als alles andere war es eine Frage des Timings. Während des Komponierens merkte ich, dass sich acht Tracks zu wenig für ein Album anfühlten, und sechzehn waren wirklich zu viel, also entschied ich mich, das Ganze zu halbieren! Der Hauptgrund ist jedoch, dass ich das Gefühl hatte, nicht alles ausdrücken zu können, was ich auf dem ersten Band wollte – als ob etwas unvollendet geblieben wäre.“

Vitalic beschreibt es als eine Rückkehr zu den Wurzeln seiner klanglichen Identität, eine Art Neuinterpretation der Rock-Energie seiner frühen Alben mit schrägen Synthesizer-Sounds und schweren Beats, die vor Sex und Schweiß triefen, aber vor allem seine besessene Leidenschaft für Tanzmusik zeigen. Die erste Single Carbonized bringt mit seinen verrückten elektronischen Spielereien, kritischen Lyrics, synthetischen Vocals und einer Post-Punk-Energie den Stein ins Rollen. Ein Track in EBM 2.0-Farben, der uns in das unglaubliche Universum von Crash Course In Science oder DAF zurückbringt.

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Quelle: Ballyhoo Media | D. Schienhammer