Das 21. Jahrhundert – Erste Bilanz nach 10 Jahren

Ja wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon so spät? Die erste Dekade des 21. Jahrhunderts neigt sich dem Ende zu und es ist wohl an der Zeit für eine kleine Bilanz. Vieles hat sich verändert, manches klar zum besseren, einiges zum schlechteren und manches bleibt halt unverändert.

Der lang erwartete Milleniumsbug, welcher den blauen Planeten in das Chaos stürzen sollte, blieb aus. Das Internet funktionierte genauso wie zuvor und auch die Rechner verrichteten treu ihren Dienst – um ihren Siegeszug fortzuführen. Die neue Gemeinschaftswährung Euro würden die meisten wohl nicht mehr wollen und so mancher trauert bis an sein Lebensende der guten D-Mark nach. Da der Eiserne-Vorhang längst vergessen war brauchte unsere konsumgeile westliche Welt einen neues Feindbild. Aber genug von Manipulieren und Desinformieren und übler Artikulation um den heißen Brei… wir wollen uns das wesentliche konzentrieren…. der Party Kultur.

Vor 10 Jahren gab es sie noch… ja jetzt wirklich, die Rede ist von Großraum-Diskotheken mit einem Fassungsvermögen einer Kleinstadt. Nach 10 Jahren sind diese Antiken Tanztempel fast von der Partylandschaft verschwunden. Das neue Motto lautet: „klein, fein und familiär“ und dies ist auch gut so. Musikalisch entwickelte sich das neue Jahrzehnt berechenbar. Unter dem unscharfen Begriff „Electroclash“ etablierte sich eine Szene welche Electro mit Pop kombiniert. Unter dem Motto „SCHNELLER, LAUTER, HÄRTER“ schlug die Progressive Welle schon vor dem Jahrhundert ein und zieht uns auch jetzt noch immer in ihren Bann. Das Modewort „Schranz“ war irgendwie immer noch in aller Munde. Einige Stilrichtungen sind fast schon von der Bildfläche verschwunden oder haben sich verschmolzen mit anderen.

Die größte Veränderung schlich sich langsam von hinten an und ihr Endsieg ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Die Rede ist von der Technik mit der TECHNO oder sagen wir lieber „Elektronische Musik“ entsteht, gemixt und auch verbreitet wird. Brauchte man früher noch eine Unmenge an Hardware um Musik zu erstellen, reicht für die meisten Tracks von damals wohl ein iPhone schon aus um ein vergleichbares Ergebnis zu erzielen. Durch schnelles Internet, größere Festplatten, mehr Rechenpower wurden MP3 Files immer beliebter – Mixe und vor allem Tracks wurden mehr geladen als gekauft. Das Vinyl hat es trotzdem überlebt… bis jetzt. Doch der neue Feind des schwarzen Goldes ist nicht die fast schon steinzeitliche CD oder MP3-CD sondern vielmehr der Laptop mit Controller Interface. Von den Umwälzungen sind jedoch auch die Veranstalter und Labels betroffen. Durch Social-Media & Co. wird die Ambivalenzschere im kommenden Jahrzehnt sicher noch weiter auseinander gehen…. Gehirnoper und Highscore wir kommen – Die Zukunft hat bereits begonnen. Möge uns auch in der Zukunft elektronische Musik erfreuen und zum feiern bringen.
Ja eigl. wollte ich gar nicht soviel schreiben und erst recht nichts politisches. Der langen Rede kurzer Sinn: Euch allen einen guten Rutsch und STAY TUNED°° Welcome 2k10°°